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1. Bd. 3, Abt. 2 - S. 331

1891 - Cöthen : Schulze
— 331 — recht zupricht (zerbricht). — Das sybent stück ist symoney, — das want (wohnt) beut geistlichen staub fer pey, — das acht new zoll und swere new tetz (Decent — Zehent). . . . Das newnb bte hohen die nybern versmehen. -— Das wil in ir got je nicht übersehen, — tmb wil sein zorn gein in anssließen — mit Hunger, mit sterben, mit blut vergießen. ... Ir Cristen, so seht euch benn für. — Dorurnb so wullen wir keinen nicht noten (nötigen), — vnb mutten auch mjemant laßen toten. — Wann wer ein fuchs wil sahen palb, — der hetz in nicht in btcfem walb, — wann er ist borynnen sicher und frey; — herawßen fompt man im vil paß pey. — Also wollen wir den Cristen — nach Reichen mit weißheit und mit listen, — bis das sie sich an ons verherren. — So wirt sich dann vnnser got zu in seren, — vnb wirt bte übel all oon in ttemen, — wenn sie zu vnnsern gnaben fernen. ... Pischon, Denkmäler Teil Ii (1840) S. 173 ff. 36. (Um 1370.) Item in biser zit was ein nieler m Knden. _ der hiß Wilhelm. Der was der beste meler in Duschen lanbt^alssünfte- he wart geachtet von den meistern, want he malte einen iglichen menschen von aller gestalt, als hette er gelebet. Limburg. Chron. Kap. 122. Ausg. Wyß S. 75. 37. (1505.) In der Baukunst stnb die Deutschen ganz ausgezeichnet. . . . „Nach meinem Urteile," schreibt Äneas Sylvins (Piccolomini), „stnb die Deutschen bewunbernswerte Mathetnatikcr und übertreffen alle Völker in der Baukunst." . . . Und nichts Unrichtiges hat der Italiener über die Deutschen gesagt. Das beweist, um der übrigen höchst prächtigen Bauwerke zu geschweige, bte allenthalben in Deutschland emporragen, das Straßburger Münster (templum) und sein Turm in mehr als hinreichenbem Maße. Auf dem gesamten Erbkreise, so möchte ich behaupten, giebt es nichts Kostbareres, nichts Ausgezeichneteres, als biesett einzigartigen Bau. Wer vermag den Straßburger Turm, der mit seiner ©teinmetzarbeit, seinem mannigfaltigen Schmucke wohl alle Bauwerke Europas übertrifft, zur Genüge zu bewunbern ttnb zu rühmen? In einer Höhe von mehr als 515 Ellen*) ragt er empor. Ein Wunder ist es, wie eine solche Stein-masse zu einer berartigen Höhe aufgetürmt werben konnte. Erftünben jene berühmten Meister, Skopas, Phibias, Ktesiphon, Archtmebes, snrwahr jte würden bekennen, von den Unsrtgen besiegt zu sein, und *) In Wirklichkeit sind's 142 Meter.

2. Bd. 3, Abt. 2 - S. 332

1891 - Cöthen : Schulze
— 332 — dieses Werk würden sie dem Temvel der Diana von Evbefus. den ägyptischen Pyramiden und allen neben Weltwundern voranstellen. — Daß unsere Landsleute als Maler alle überragen, beweist der Augenschein. Die Bilder Israels Alemannus werden in ganz Enropa begehrt und sind von den Malern für am wertvollsten geschätzt. Was soll ich über Martin Schon in Kolmar sagen, der in dieser Kunst so hervorragend war, daß seine Gemälde nach Italien, Spanien, Frankreich, England und anderen Ländern der Welt wanderten. In den Kirchen von St. Martin und St. Franciscus zu Kolmar, sowie m der Scklettstadter Prediaerkirche ans dem St. Sebastian-Altare sind von seiner Hand gemalte Bilder, welche zahlreiche Maler wetteifernd nachbilden. Nach dem Urteile guter Künstler kann nichts Geschmackvolleres, nichts Lieblicheres gemalt werden. Sein Schüler Albrecht Dürer . . . ist heute der lierdotmaenbfteilmer. .In Nürnberg schafft eir Bilder von vollkommener Schönheit, die von Kaufleuten nach Italien ausgeführt und dort von den erprobtesten Malern nicht geringer geschätzt werden als die Gemälde eines Parrhasius und Apelles. Nicht zu übergehen ist der Straßburger Johannes Hirtz. Bet seinen Lebzeiten genoß er unter den Malern große Verehrung. Seine Geschicklichkeit in der Malerei bekunden seine überaus berühmten und anmutigen Bilder, wie sie sich sowohl anderswo, als auch in feiner foeimat Strcckbnra finden. In der Plastik, d. i. in der Töpferkunst, welche aus Thon Bildwerke herzustellen versteht, leisten die Deutschen Hervorragendes. Das beweisen die tönernen Gefäße selber und ihre höchst mannigfaltigen Arten, die dem Gebrauche der Menschen dienen. . . . Jacob. Wympheling. Rer. Germ. Epitoma cap. 67. 68. Schardius rediviv. tom I p. 198. V. Wirtschaftliches -5e§en. 1. Ackerbau. Allgemeines i, (Mitte des 15. Jahrh. Äneas Sylvins Piccolomini preist Bodenkultur Deutschland:) Wer wüßte nicht, daß (Deutschland) jetzt einen weit bcschaffenhett anmutigeren Anblick gewährt als in alter Zeit? Allenthalben sieht man bestellte Äcker, Neurodungen, Weinberge, mit Veilchen bepflanzte
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